Projekt “Durchblick“ – Augen und Steine

Augen zeichnen

Der Blick auf das Portrait einer weisen Frau – liebevoll von Frauenhand fotografiert und in einer Zeitschrift abgebildet – inspirierte mich zum Augenzeichnen. Haben doch die Durchblicke meiner Steine Augenform. In der Folge begann ich, mich durch verwandt-schaftliche, freundschaftliche und therapeutische Augen zu zeichnen. Ich wählte jeweils das linke Auge, das Auge auf der Herzseite. Es war eine Herausforderung, mich all den Blicken zu stellen, auch wenn ich “nur“ nach Fotos arbeitete.

 

Manchmal hatte ich beim Skizzieren den Eindruck, das Charakteristische des Auges “eingefangen“ zu haben. Ich arbeitete weiter, weil ich noch eine Zeit lang verweilen wollte. Mit dem Zeichenstift begab ich mich auf eine Wanderung, erklomm Hügel und Gebirge und stieg in Täler. Ich umkreiste das Auge, bettete es sorgfältig ein und verlieh ihm mit dunklen und hellen Akzenten Tiefe.

 

50 Augen-Blicke

Ganz im Gegensatz zu den Aktzeichnungen, wo ich spontan und grosszügig zu Werke ging, gestaltete sich die Arbeit am Auge als filigran und ins Detail gehend. Ich entdeckte bestimmte Muster, die das Auge umspielten und sich wiederholten, z.B. Girlanden, Zick-Zack-Muster oder netzartig angeordnete Fältchen. Wie in einem Tanz bewegten sich manche Falten ums Auge und lockten mich zum Weiterzeichnen.

 

Im Original sind die Augen-zeichnungen ca. 15 x 20 cm gross. Die meisten befinden sich in Privatbesitz. In einem Ringbuch im Format A5 können alle 50 Augen-Blicke – etwas kleiner als im Original – betrachtet werden. Begleitet wird das Augenbüchlein von einem Vorwort der Psychotherapeutin Prof.Dr.Dr. Ingrid Riedel sowie weiteren Erläuterungen zum Augenprojekt. Bei Interesse finden Sie Informationen dazu unter “Kontakt“.

Steine bearbeiten

Diese Arbeit besteht aus acht Steinen (Steatit und Alabaster) mit spitzovalen Durchblicken (vertikal oder horizontal). Es reizte mich, Stück für Stück durch den dichten Stein vorzudringen, in die Tiefe zu gehen, “vom Dunkeln ins Licht“, erst Durchbruch, dann Durchblick, Geburt und Tod und Geburt...

 

Steine bearbeiten bedeutet für mich, mir Zeit nehmen, Ruhe finden, Gedanken und Gefühle fliessen lassen. Themen wie “am-Ball-bleiben“, “mir-treu-sein“ bewegen mich bei der Steinarbeit. Steine strahlen für mich eine grosse Anziehungskraft aus. Ein konzentriertes, altes Wissen geht von ihnen aus. Mit diesem alten Wissen als Grundlage etwas Neues schaffen zu dürfen, löst in mir Glücksgefühle aus. Es entstehen Glückssteine, Meditationssteine.

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